Aikido und Selbstverteidigung ...

Wer an Kampfkunst denkt, hat oft als erstes die Idee der Selbstverteidigung im Kopf. Aber was bedeutet eigentlich sich selbst zu verteidigen? Realistisch betrachtet, ist die effektivste Selbstverteidigung, anzugreifen, bevor man selber angegriffen wird ... Angriff ist die beste Verteidigung. Eine andere Variante ist, zu warten, bis man angegriffen wird, um dann zum Gegenangriff überzugehen - denn jetzt hat man ja scheinbar gute Gründe, selber aktiv zu werden. Aber warum ist der Angriff wirklich enstanden? Möglicherweise habe ich ihn durch mein Verhalten erst ausgelöst. Es beginnt die Suche nach den Ursachen, neue Konfrontationen entstehen. Der Gedanke des Aikido ist, weder selbst anzugreifen noch einen Gegenangriff zu starten, sondern eine Situation zu schaffen, in der kein weiterer Angriff mehr möglich ist. Ein Ideal, aber nur so können weitere Konflikte (Rache, die Suche nach Schuldigen etc.) vermieden werden.

Entsprechend langes und intensives Üben vorausgesetzt – kann man sich so mit Aikido gegen einen Angriff schützen. Wer allerdings glaubt, dass dies bereits nach ein, zwei Jahren möglich ist, gibt sich einer gefährlichen Illusion hin - dies gilt nicht nur für Aikido. Egal, wie lange und häufig man eine Kampfkunst übt, absolute Sicherheit gibt es letztendlich nie.